Initiative für Postmaterialismus

MANIFEST

– Auf dem Weg in eine postmaterialistische Gesellschaft –

Fühlt Ihr es auch, dass irgendwas fehlt in unserer bisherigen Formulierung der Gleichung ‚Leben‘? Den Menschen als gefühls- und geistbegabtes Wesen betrachtend, möchte diese Initiative dafür einstehen, endlich eine ganzheitliche Sichtweise unseres Lebens in der Gesellschaft zu etablieren. Eine, die unserem Gefühl einen ebenso hohen Stellenwert einräumt wie unserem Verstand. Denn wenn diese scheinbar so gegensätzlichen Dinge wieder in ihrem ursprünglichen, gesunden Maße, zusammenarbeiten dürfen, erst dann können wir als Menschheit unser volles Potential ausschöpfen.

So durfte ich es unter der Geburt meines zweiten Sohnes und bei der Aufarbeitung der Geburt meines ersten Sohnes für mich (wieder)entdecken. Ein Gefühl taucht auf, bewegt etwas in einem, wird mit dem Verstand abgeglichen. Der Verstand sucht nach Erklärungen, Gründen, diese werden wiederum mit dem Gefühl abgeglichen, so geht es weiter: Gefühl-Verstand, Gefühl-Verstand … bis dort plötzlich etwas in einem resoniert und „Ja, so ist es!“ ruft. Gefühl und Verstand sind dann eins, untrennbar miteinander verbunden. Man muss es erleben, um diese Wahrheit zu erkennen. Trauen wir uns!

Doch sich zu trauen, sich einmal auf dieses Experiment einzulassen, scheint uns fast unmöglich. Fordert es uns doch VERtrauen ab. Und mit dem Vertrauen scheint es bei uns doch eher schlecht zu stehen. Alles um uns herum scheint immer mehr Sicherheit zu verlangen. Sicherheit, die wir im Äußeren suchen und doch nicht finden. Je mehr wir Sicherheit im Äußeren suchen, indem wir Zäune bauen und nichts mehr wagen, umso mehr sind wir in der Angst verloren und vom Leben abgetrennt. Dabei werden wir einen Punkt erreichen, an dem die Angst so groß wird, uns so zuschnürt, dass wir nicht mehr anders können, als loszulassen und plötzlich finden wir dort, wo wir es nie vermutet hätten, eine nie dagewesene Sicherheit: in uns selbst.

Wenn man es noch nicht erlebt hat, ist es leicht, die Existenz dieser optimalen Einheit von Gefühl und Verstand zu verneinen und nur den Verstand als ‚das Wahre‘ anzusehen. So scheint es derzeit zu sein. Wissenschaft und Forschung werden vermeintlich immer besser, immer genauer und bleiben doch leer. Suchen sie doch die Antworten bisher in einem Stückwerk zu finden und vergessen, die Dinge in ihrem Zusammenhang zu sehen und sie als beseelt zu betrachten. Können sie auf dieser Grundlage überhaupt eine ernsthafte Antwort auf irgendeine Frage des Lebens liefern, wobei seelische Erfahrungen doch ein fester Bestandteil unseres Lebens sind?

Nach Aufklärung, Moderne und Postmoderne ist es nun an der Zeit für eine neue philosophische Richtung, die beispielsweise die Betrachtung der Quantenphysik liefern kann. Eine Übersetzung der quantentheoretischen Erkenntnisse in ein neues philosophisches Weltbild hat bisher nicht stattgefunden. Für mich wird diese neue Epoche das Zeitalter des ‚Postmaterialismus‘ sein. Denn die reine, bisher vorherrschende, materialistische Betrachtungsweise lassen wir dabei hinter (‚post‘) uns und führen endlich zusammen, was zusammen gehört: GEIST und MATERIE!